Powerfrau!

Das ist das, was mir sofort zu Julie einfällt. Bei unserem ersten Treffen, inmitten von anderen (potentiellen) Solomüttern, war ich fasziniert von der unbändigen Energie dieser wunderschönen, strahlenden Frau.

Dass sie wenige Monate alte Zwillinge auf dem Arm hatte, die sie entspannt mit anderen Frauen unserer Gruppe teilte, fand ich beeindruckend. Kein Gefühl von Unsicherheit, keine Spur von Pass-bitte-auf-was-du-mit-dem-Kleinen-machst. Dass sie mit ihren beiden Zwergen nach drei Stunden Café-Schnack auch noch mit zum Italiener ging und dort völlig relaxt mit uns zu Abend aß: einfach wow!

Auch einige Monate später, als  ihre beiden Jungs sechs Monate alt sind, bestätigt sich dieses Bild.

Julie wirkt in sich ruhend, obwohl sie ein richtiges Energiebündel ist, das merkt man ihr an. Sie redet gerne und viel, und ich mag es, ihr zuzuhören. Wie sie über ihren Weg spricht, warum sie alleine Mama geworden ist, wie sie voller Liebe über ihre wundervollen Zwillingssöhne redet, mit wie viel Hingabe sie Mutter, aber auch weiterhin Frau ist.

Deswegen war es mir eine riesengroße Freude, dass sie mir ein Interview gegeben hat, bei dem ich mehr über sie erfahren durfte. Vor allem hat mich dabei interessiert: Wie ist das eigentlich, wenn man ganz alleine Zwillinge bekommen hat?


FAST FACTS

Name: Julie (40 Jahre), auf Instagram hier zu finden
Wunschkinder: Zwillinge, 6 Monate
Zu Hause in: Berlin
Schwanger durch: 1. ICSI mit privatem Spender
Geklappt hat es…: nach circa 2 Jahren, diversen Inseminationen und einer ICSI


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Erzähl mal ein bisschen von dir. Wie bist du auf die Idee gekommen, alleine Mama zu werden?

Julie ist bewusst alleine Mutter von Zwillingen geworden - über eine private Samenspende. Hier spricht sie über ihren Weg als Alleinerziehende

“Okay, worauf warte ich eigentlich noch? Darauf, dass der Scheiß Mister Right auf seinem Scheiß weißen Gaul vor meiner Haustür steht?” (Julie wurde aufgenommen von paarungszeitphotography)

Es war schon immer klar, schon als ich Teenager war, in meinen Early Twenties, dass ich auf jeden Fall irgendwann Mama werden möchte.

Da ich aber selbst Kind einer sehr jungen Mutter bin, habe ich immer gesagt, ich will nicht sofort, nicht wenn ich noch mitten im Studium stecke. Erst habe ich gedacht mit 25. Dann war ich 25 und ich dachte mir “Oh, so jung. Um Gottes Willen. Da bin ich doch gerade mal mit meinem Studium fertig. Also ne.”

Dann eben mit 30, dachte ich. Zu dem Zeitpunkt war es bei mir im Freundeskreis so, dass es mit 28 losging, dass die ersten Kinder kamen, um die 30 war es dann ganz krass, da kamen ganz viele. Allerdings sind auch sehr viele langjährige Beziehungen zerbrochen; dieser Jahrzehntwechsel war extrem einschneidend. Und bei mir war es auch beruflich stark einschneidend, dass ich fast froh war, dass ich zu dem Zeitpunkt noch kein Kind hatte.

Der Kinderwunsch wurde immer stärker, war ja auch immer konstant in meinem Kopf. Durch meinen Beruf als Journalistin ist es auch ein bisschen geprägt gewesen, dass ich immer gerne recherchiert habe und geguckt habe, was gibt es für Möglichkeiten, wenn man nicht den klassischen Weg hat.

Ich hatte einen Rettungsanker

Und da bin ich das erste Mal darauf gestoßen, dass es nicht nur die Variante Mama, Papa, Kind gibt. Ich war mit einer Freundin in einem Wellness-Tempel, und dort lag die Siegessäule herum, dieses schwul-lesbische Magazin. Hinten waren kleine Anzeigen drin, und in einer stand sinngemäß “Akademikerin sucht schwulen Mann für Samenspende”. Das ist bei mir hängengeblieben. Einfach nur hängengeblieben, ohne dass ich darüber nachgedacht habe. Das war, als ich 30 war.

Dann habe ich jemanden kennengelernt, einen schwulen Freund. Es war ganz komisch, weil wir uns super verstanden haben, und wir wären auch ein lustiges Paar geworden, aber er war eben schwul. Mit ihm habe ich darüber gesprochen, und wir haben immer gesagt, wenn ich bis 33 nicht in einer festen Beziehung bin, wo ich sage “Das isser, mit ihm kriege ich das Kind!”, dann machen wir beide das zusammen.

Wir haben gesagt, wir finden dann schon einen Weg, dass wir das zusammen unter uns ausmachen. Für mich war das einfach cool. Ich hatte einen Rettungsanker gefunden. Das war also schon beschlossene Sache.

Dann ist diese Freundschaft aber ein bisschen auseinandergebrochen, hat sich auseinandergelebt. Bei mir kamen berufliche Wechsel beziehungsweise ein Neustart, bei dem ich meinen jetzigen Job angetreten habe. Und die Zeit schritt dahin, und ich dachte immer nur “Oh nein, oh nein, oh nein!”

Irgendwann habe ich jemanden kennengelernt, bei dem ich mir sicher war “Das isser jetzt!” Wir waren happy, es war alles toll. Diese Beziehung hat aber trotzdem nicht funktioniert, obwohl wir uns geliebt haben. Sie ist aus anderen Gründen gescheitert letzten Endes.

Das war für mich eine ganz einschneidende Geschichte, da habe ich lange dran zu knabbern gehabt. Das war vor fünf Jahren.

Mister Right ist keine Garantie, dass er auch Vater meiner Kinder wird

Zum Jahreswechsel damals war ich bei einem Retreat, einfach zum Batterienaufladen. Ich war in der Zeit in einer Bubble und hatte Zeit, das Geschehene zu verarbeiten, nachzudenken, was ich will, wo ich hin will und wie die Zukunft aussieht.

Das habe ich damals noch nicht gemerkt, aber letzten Endes war das dann die Initialisierung, wo ich wirklich gesagt habe “Okay, worauf warte ich eigentlich noch? Darauf, dass der Scheiß Mister Right auf seinem Scheiß weißen Gaul vor meiner Haustür steht?” Und das ist ja dann immer noch keine Garantie, dass das dann auch der Vater meiner Kinder wird und dass das dann alles funktioniert.

Dann habe ich angefangen zu recherchieren: Wie kann ich das machen? Ich habe mich kundig gemacht, erst die Kliniken rausgesucht, mich damit beschäftigt, welchen Weg ich gehen will, Stichwort Samenspende, mit ‘nem Freund, die verschiedenen Wege, die es gibt.

Das hat dann dazu geführt, dass ich 2016 auf der Internetplattform Co-Eltern inseriert habe und dann dort auch meinen Kindspapa gefunden habe. Wir haben uns erst geschrieben, und dann habe ich irgendwann beschlossen: Der isses, wir machen das jetzt.

Was hast du in deiner Annonce geschrieben, um den passenden Spender zu finden?

Mir war es erstmal wichtig, dass ich eine Annonce ohne Foto geschaltet habe. Man kann wie so einem Partnerbörse-Portal angeben, möchte man einen Spender oder möchte man jemandem zum Co-Parenting, mit dem man quasi in der selben Stadt oder sogar im selben Haus oder in der selben Wohnung wohnt, wie eine Art WG. Das sollte man sich vorneweg bewusst machen. Und dann klickt man das an.

 

Ich habe eine Mischung gemacht aus ein paar Informationen zu mir – ohne dass man mich im Real Life finden kann -, warum ich das mache und was ich erwarte. Das war’s im Prinzip.

Es gab viele Rückmeldungen. Aber es ist der Klassiker: man muss dolle, dolle aussieben, denn es kommen viele Rückmeldungen von Männern, die sich darauf freuen, mal ungeschützt mit jemandem Sex zu haben.

Und das ist das nächste. Man muss sich darüber klar sein, möchte man über die Bechermethode gehen oder nicht. Wenn man das nicht im Profil angibt, bedeutet das im Umkehrschluss, dass man bereit ist, mit den Männern Sex zu haben.

Sex ist immer noch der von der Natur vorgesehene Weg und erhöht in gewisser Weise auch die Erfolgschancen, weil ja immer auch die Zeit eine Rolle spielt.

Was hat für dich den Ausschlag gegeben, dass du dich für diesen Spender entschieden hast?

Am Ende waren es vier, mit denen ich zumindest mal geschrieben habe. Ich bin immer Schrittchen für Schrittchen weitergegangen, habe mir auch ein zweites Handy besorgt, damit sie nicht meine normale Handynummer haben, sondern eine Zweithandy-Nummer. Wenn man sich über WhatsApp geschrieben hat, hatte ich aber auch ein Profilfoto von mir drin.

Von den vieren, haben sich relativ schnell drei herauskristallisiert. Nach dem Chat über WhatsApp war die Antwort von einem dann ein bisschen zu “braun”, sag ich mal. Dann waren’s nur noch zwei. Dann hat der zweite noch irgendetwas geschrieben, das mich hat zögern lassen.

Und dem ersten, der nicht in der gleichen Stadt gewohnt hat wie ich, habe ich geschrieben, dass ich an einem Tag in seiner Stadt bin, ob wir uns mal treffen wollen, einfach nur so, damit wir uns mal in Echt sehen. Da hat er gesagt “Cool, da bin ich dabei!”

Das haben wir auch tatsächlich gemacht, wir haben uns in einem Café auf einen Kaffee getroffen. Anfangs war es etwas komisch.

Dann war es aber so, dass ich an dem Tag zufälligerweise ein Harry-Potter-T-Shirt anhatte, was nur ein Fan erkennt. Jemand, der damit nichts anfangen kann, es nicht gelesen hat, der hätte das nicht dechiffrieren können. Aber er konnte und meinte: “Oh, weißt du was, wir erzählen dem Kind, wir haben uns in Hogwarts kennengelernt.” Und dabei hat er auf mein T-Shirt gezeigt.

Und es waren so ein paar Kleinigkeiten, die einfach gepasst haben. Dass er zum Beispiel auch der gleich Nerd ist, wie ich. Natürlich auch intelligent, gutaussehend.

Auch sind meine Kinder nicht die ersten, die auf diese Weise entstanden sind, das hat er mir auch vorher geschrieben. Er hat ein bisschen erzählt, wie er da reingerutscht ist, warum er das macht. Und das fand ich einfach gut und ich konnte es nachvollziehen.

Letzten Endes war das wie ein ganz normales Kennenlernen und auch das, was für mich ausschlaggebend war, dass wir das zusammen probieren wollen. Dann natürlich auch, dass ich ihm sympathisch war, und dass es da auch gepasst hat.

Hattest du je das traditionelle Bild im Kopf, Mama, Papa, Kind? Falls ja: wie war es für dich, das loszulassen? Gab es einen Auslöser, dass du dir gesagt hast “Jetzt mache ich es einfach anders“?

Ich hätte persönlich nichts gegen Mama, Papa, Kind. Ich hätte es auch sehr gerne gehabt, aber es hat sich nicht ergeben. Das war bei mir dann auch irgendwann die Rationalität.

Es ist ja leider biologisch so, dass dir als Frau Grenzen gesetzt sind. Ich war dann schon 36, als ich mit dieser Reise gestartet bin, bin dann auch 37 geworden in dem Zeitraum. Aber da war die Tür schon recht zu.

Einer der Auslöser war das Scheitern einer für mich perfekten Beziehung, die nicht an Liebe gescheitert ist, sondern am Leben.

Es hat auf Außenstehende nicht so gewirkt, aber ich war nie nur der Karrieremensch. Vielleicht haben mich viele so eingeschätzt, aber das war ich nie. Ich arbeite gerne und ich habe auch gerne Erfolg im Job und komme auch gerne rum und mache geile Geschichten. Aber mir war auch immer klar: Das isses nicht.

Nach dem Yoga-Retreat war dann die Initialzündung zu sagen, Arbeit ist nicht alles – wusste ich eh schon – und meinen Fokus auf mein Kind – jetzt sind’s Kinder geworden – zu legen.

Die gescheiterte Beziehung und das krasse Jahr 2015 waren die zwei Arschtritte, die ich brauchte. Also, ich hatte immer im Kopf, wenn der Prince Charming nicht da ist, mache ich das alleine. Das habe ich schon mit Ende 20 gesagt. Und ich hab es dann mit Ende 30 gemacht.

Wie lange hast du von der Überlegung gebraucht, schwanger zu werden bis hin zu “es sind Zwillinge“?

Bei mir war’s sehr sehr schmerzhaft. Ich glaube, bei mir war es noch relativ kurz, denn ich kenne Leute, die probieren länger.

Ich habe die Pille abgesetzt Ende 2014, da war ich noch in der Beziehung, und in der Beziehung ist es dann nichts mehr geworden. Ich hatte auch keine Anzeichen, dass bei mir etwas nicht in Ordnung ist.

Dann hatte ich irgendwann meinen Kindsvater gefunden, und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir es erstmal auf ganz natürliche Art und Weise probieren, sprich: Wir hatten einfach Sex.

Ich habe dafür jetzt zwar keinen Beweis gehabt, aber ich bin der Meinung, dass ich zwei Mal schwanger war und das Kind ganz früh verloren habe. Beim zweiten Mal, da war ich überfällig, musste gerade ohnehin zum Frauenarzt. Die Ärztin hat mir bestätigt, dass ich schwanger war, das Kind aber im ganz, ganz frühe Stadion verloren habe.

Ich bin dann dort in Tränen ausgebrochen und zusammengebrochen. Meine Ärztin meinte, wir machen jetzt einen Bluttest, schauen uns erstmal meine Werte an.

Zu dem Zeitpunkt hatten der Kindsvater und ich es schon ein knappes Dreivierteljahr probiert. Wir hatten nicht wie ein klassisches Paar Sex, sondern uns immer um den Zeitraum meines Eisprungs herum getroffen und dann vielleicht ein, zwei mal Sex gehabt. Je nachdem, wie das gefallen ist, Wochenende oder nicht. Man muss ja auch arbeiten gehen.

Ende 2017 habe ich die Diagnose bekommen, dass bei mir der eine Hormonwert nicht so richtig hinhaut. Ich war deswegen in zwei Kinderwunschkliniken.

Wir haben es erst mit Inseminationen probiert, das hat leider nicht geklappt. Da war ich, meiner Meinung nach, auch nochmal schwanger, hab das auch nochmal verloren. Und dann gab es noch eine Operation, danach sind wir auf ICSI umgestiegen, und der erste Versuch hat auch gleich geklappt.

Also: Operation, warten, dass alles verheilt war, ICSI, Bäm, Bingo!

Richtig, richtig aktiv gestartet in mein Projekt – Projekt “Baby” habe ich es immer genannt – bin ich Ende 2016, schwanger war ich dann Ende 2018, also zwei Jahre später.

Das ist, glaube ich, gutes Mittelmaß. Es gibt Leute, da dauert es länger und andere, da geht es auch schneller.

Bis ich dann wusste, dass es Zwillinge werden war dann nochmal ein paar Wochen von “Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger!” zu “Es werden Zwillinge”.

Was waren für dich auf dem Weg vor deiner Schwangerschaft und währenddessen die wichtigsten Überlegungen?

Die wichtigsten Überlegungen vor meiner Schwangerschaft waren erstmal, dass ich richtig gesettled bin. Dass ich mal die Welt gesehen habe, dass ich etwas Abenteuer erlebt habe, dass ich mich dann eben voll auf die Kinder konzentrieren kann und nicht noch irgendwelchen Sachen hinterherjage.

Dass ich menschlich eine gewisse Reife habe, war für mich auch wichtig.

Auch wichtig, dass ich ein gutes Umfeld habe, also ein Netzwerk aus Freunden, ein Netz, das mich einfach auffängt.

Und dann muss ich ganz platt und realistisch sagen: Es war mir auch wichtig, dass ich einen guten Job habe, dass ich gutes Geld verdiene, weil ich ja wusste, ich mach’s allein.

Ich bin auch so ein Mensch, dem es schwer fällt, Hilfe anzunehmen, vor allem finanzielle Hilfe. Deswegen war es für mich ganz wichtig, dass ich sage “Okay, ich kann das rein kohletechnisch allein.”

Dann natürlich auch die Überlegung, als mir klar wurde, dass es auf eine künstliche Befruchtung hinausläuft – gerade als Single macht das viel aus, selbst die Insemination kostet nicht wenig, dann die ganzen Medikamente. wenn es dann an die ICSI geht sind wir bei den Kosten ja schon im deutlichen vierstelligen Bereich, dass ich das irgendwie selber hinkriege.

Natürlich habe ich schon ein bisschen Unterstützung gekriegt, von meiner Oma. Aber letztendlich habe ich das gar nicht gebraucht. Ich habe es am Ende tatsächlich alles aus eigener Tasche bezahlt. Und das war mir auch wichtig.

Das muss auf andere nicht so zutreffen, aber für mich und mein Gefühl musste es so stimmen, dass ich sage: Ich kann das wirklich alleine! Weil mir auch klar ist, gerade jetzt, wo die Zwerge auch da sind, dass ich einen Babysitter bezahlen können muss. Ich muss eine Putzhilfe bezahlen können. Wenn es irgendwelche Ausgaben gibt, die muss ich selber bezahlen können.

Das war mir wichtig, dass ich da so weit gesettled und abgesichert bin, dass ich das alles kann.

Unmittelbar vor und während der Schwangerschaft war es mir wichtig, auf Gesundheitsaspekte zu achten. Ich war, glaube ich, über-über-übervorsichtig. Ich glaube, ich habe wirklich gar nichts gemacht. Beim Schwangerwerden keinen Alkohol mehr getrunken, ich rauche eh nicht, mit der Ernährung habe ich aufgepasst. Genauso wie beim Sport, bei Überlegungen “Wo fahre ich hin?”, was Risiken anbelangt.

Auf der anderen Seite habe ich mich auch nicht verrückt gemacht. Ein gesundes Mittelmaß muss man da für sich finden.

Mir war, vor allem während der Schwangerschaft, wichtig, dass ich alles, alles tue, dass die Schwangerschaft erhalten bleibt, dass sie bis zum Ende gut durchgeht.

Ich glaube, es gibt Schwangere, die da lockerer drauf sind. Ich war’s nicht!

Trotzdem haben alle gesagt, ich war sehr gechillt in der Schwangerschaft und sehr entspannt. Das war ich auch wirklich. Ich war auch bis zum Schluss schwimmen und habe Yoga gemacht. Habe auch mal Fünfe gerade sein lassen, auch mal ‘ne Pizza gegessen.

Aber was ich wirklich nicht gemacht habe sind Sachen wie rohes Fleisch essen, habe mit dem Rohmilchkäse aufgepasst und so weiter. Da war ich wirklich pingeliger als der Papst.

Ansonsten war ich bei Konzerten, weil ich schwanger war und nicht krank.

Eine Mischung aus Gelassenheit und Lockerheit aber eben trotzdem alles Menschenmögliche zu machen, damit es den noch ungeborenen Kindern gut geht.

Irgendwann warst du ja schwanger. Wann hast du erfahren, dass es Zwillinge sind und wie bist du damit umgegangen?

Ende November hatte ich meinen Transfer, und laut Embryonenschutzgesetz ist es ja so, dass maximal drei Embryonen eingesetzt werden dürfen. Du wirst vorneweg von der Ärztin bzw. vom Arzt gefragt, wie viele man zurückbekommen möchte.

Es war so, dass mir 6 Eizellen entnommen wurde, wovon sich 5 befruchten ließen, von denen wiederum 4 gewachsen sind. Das heißt: Ich hatte vier richtig gut aussehende Eizellen, von denen ich mir zwei einsetzen lassen wollte und von denen zwei wieder ins Eis gehen.

Ich muss ehrlich sagen, ich habe mit mir gekämpft, ob ich nicht sage, ich möchte nur eins wieder haben. Ich habe aber mit meiner wirklich sehr guten Ärztin darüber gesprochen, und sie hat mich damals dahingehend beraten, dass sie sagte, die Chance zwischen “Sie sind schwanger und es klappt” ist am größten, wenn sie zwei Eier einsetzen lassen. Natürlich besteht dann auch ein gewisses Risiko, dass beide bleiben.

Julie ist bewusst alleine Mutter von Zwillingen geworden - über eine private Samenspende. Hier spricht sie über ihren Weg als Alleinerziehende

Julie ist überglückliche Zwillingsmama

Ich habe mich dann dazu entschlossen, dass ich mir zwei Embryos wieder zurückgeben lasse. Und komischerweise war die ganze Zeit mein Gefühl, dass ich mir gesagt habe, wenn ich in die ICSI muss, das, was ich dann bekomme, das behalte ich bei mir.

Ich habe mich letztendlich überreden lassen – klingt jetzt hart, aber war im Grunde so – mir zwei einsetzen zu lassen. Ich habe in dem Moment aber nicht verstanden, was mir mein Gefühl sagen wollte. Das hat ja gesagt, was du kriegst, das behältst du.

Mitte Dezember 2018 mittags habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Da hat man mir damals gesagt, dass die Werte extrem gut aussehen, dass ich auch keine zusätzlichen Medikamente einnehmen muss, weil alles schick ist.

Man sagt, dass so ab der 6. Schwangerschaftswoche der früheste Zeitpunkt für Schwangerschaftsübelkeit ist, und bei mir war es SSW5+3, das war ein Samstag, da bin ich aufgewacht und mir war kotzübel. Und das blieb bis zur 16. SSW so. Mir war praktisch 10 Wochen am Stück kotzübel. Da mir schon so früh übel war, hat ein Freund – der ist Arzt – rumgewitzelt, dass es zwei sind.

Ich habe seit dem Transfer und noch mehr, als ich dann wusste, dass ich schwanger bin, mit meinem Bauch geredet. Die Tage vor dem nächsten Ultraschall, Anfang Januar 2019, bei dem die Schwangerschaft nochmal bestätigt werden sollte, habe ich mich dann immer schon verplappert.

Mein Kopf wollte immer sagen “Schlaf, mein Liebes” und “Guten Morgen, mein Schatz”, also Einzahl. Und ich habe mich immer verplappert, also ich habe es immer in der Mehrzahl gesagt, “Na, meine Lieben, wir gehen jetzt ins Bett” und sowas. Als würde mein Unterbewusstsein mir das schon irgendwie mitteilen wollen.

Ich hatte eine richtige Panikattacke

Ich bin dann in die Arztpraxis für den Ultraschall gefahren und habe dann eigentlich unterbewusst schon gewusst, es sind Zwillinge. Und sie sind beide noch da, sie sind beide geblieben.

Die Ärztin hat dann die Untersuchung gemacht und meinte “Na, was wollen wir denn?” Und noch bevor ich sagen konnte, ich nehme was ich kriegen kann. “Natürlich, eins ist einfacher”, wollte ich gerade sagen.

Dann gucken wir beide auf den Bildschirm, und wir haben es in dem Moment wirklich gesehen, es sind zwei. Und dann wusste ich, es sind Zwillinge. Natürlich besteht immer noch ein gewisses Risiko, dass eins noch abgeht. Aber ich wusste einfach: sie bleiben beide.

In die ICSI gehst du sehenden Auges rein und kannst dich eigentlich da schon auseinandersetzen mit dem Gedanken an Zwillinge, wenn der Gedanke dann Realität wird.

Ich würde lügen, wenn ich nicht auch gedacht hätte “Oh mein Gott!” Ich hatte eine richtige Panikattacke in der Nacht, in der ich erfahren habe, ich bin schwanger. Nicht im Sinne von “Oh Gott, jetzt bin ich schwanger, was tue ich denn jetzt?!”. Eher “Um Gottes Willen, was ist, wenn jetzt etwas passiert?”

Da war ich wirklich hysterisch. Im Laufe der Schwangerschaft hatte ich immer mal wieder Panikmomente. Du weißt, du bist allein, du musst das Ganze alleine wuppen. Und es sind zwei.

Aber jetzt sind sie sechs Monate, und ich kann nur sagen: Man wächst mit seinen Aufgaben. Und man bekommt nur Aufgaben, die man bewältigen kann. Davon bin ich überzeugt.

Und ich habe die süßesten, liebsten und pflegeleichtesten Jungs der Welt und die sind ganz toll und machen es mir ganz leicht. Von daher ist das auch alles nicht so schlimm, wie man sich das vorneweg denkt. Zumindest empfinde ich das so. Ich habe ja auch noch nie nur ein Kind gehabt.

Wie verlief deine Schwangerschaft?

Meine Schwangerschaft war komplett super. Es hat zwar verdammt lange gedauert, bis ich schwanger geworden bin, aber schwanger kann mein Körper offensichtlich. Als wäre er dafür gemacht gewesen.

Ich habe die ersten vier Monate mit doller Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen gehabt, was aber komplett normal ist bei einer Zwillingsschwangerschaft. Du hast deutlich mehr Progesteron im Körper. Es war auch nicht nur Morgenübelkeit, es war Den-Ganzen-Tag-Übelkeit. Es wurde gegen Abend immer schlimmer. Ich musste mich nicht übergeben, aber mir war konstant übel.

In bestimmten Phasen war ich sehr, sehr müde und war auch krankgeschrieben in dem Zeitraum, zumindest bis zur 13. Woche war ich krankgeschrieben. Ich war ziemlich matt und platt. Ich konnte auch die ganze Zeit essen. Man gewöhnt sich aber daran. Ich habe es mit Seekrankheit verglichen, das war so ähnlich.

Ansonsten gar nichts, keine Schwangerschaftsdiabetes, womit sie alle gerechnet haben, wegen meines Alters und weil es Zwillinge sind. Ich hatte keine Wassereinlagerungen, nur mal ein bisschen Rücken – eine Woche oder so – aber eigentlich nicht wirklich der Rede wert. Ich war komplett fit und habe auch nur 10 Kilo zugenommen in der Schwangerschaft.

Bis einschließlich zum 5. Monate hätte ich behaupten können, ich habe nur ein bisschen am Bauch zugenommen. Ich sah also überhaupt nicht schwanger aus. Bis zur Geburt habe ich auch von hinten nicht schwanger ausgesehen, hatte nur vorne eine riesige Murmel. Und ansonsten nichts. Keine erwähnenswerten Zwischenfälle, auch alle Werte bei allen Untersuchungen immer in Ordnung. Die Jungs sind auch immer schön gewachsen, auch mit ihrem Gewicht.

Wie hast du dich auf die Geburt vorbereitet?

Von meiner besten Freundin habe ich das Angebot bekommen, dass ich für die erste Zeit nach der Geburt meines Kindes erstmal bei ihr einziehe. Damit ich mich nur ums Kind kümmern kann und alle anderen Sorgen erstmal nicht habe. Das hat sie komplett von sich aus gemacht, ich habe da auch nicht nachgefragt, hatte das gar nicht auf dem Schirm. Ich habe das natürlich dankend angenommen.

Meine Freundin war dann auch als meine Geburtsbegleiterin mit im Krankenhaus und bei der Geburt dabei. Ich war die ersten 6 Wochen bei meiner Freundin zu Hause in Dresden, sie hat sich super gekümmert. Ich war dort auch beim Kinderarzt, Frauenarzt. Und dann war ich nochmal vier Wochen bei meiner Mama.

Als die Zwerge etwa 10 Wochen alt waren, bin ich wieder nach Berlin. Das hat sich alles so ergeben, und dafür bin ich auch sehr dankbar. Ich hätt’s alleine nicht gemanagt. Ich wohne Hinterhaus, 5. Etage, kein Fahrstuhl. Und Kaiserschnitt.

Ich habe mich natürlich vor der Geburt meiner Zwerge schon viel informiert und viel rumgefragt über Haushaltshilfe. Habe viele Tipps von anderen bekommen, auch von Hebammen.

Was empfindest du als die größten Herausforderungen mit zwei Babys alleine?

Das kann ich gar nicht sagen, weil ich keinen Vergleich habe. Ich habe die Situation einfach angenommen und mir auch nie wirklich Stress gemacht. Du lernst relativ schnell, beide Kinder zeitgleich zu stillen, also Tandemstillen. Das ging schon im Krankenhaus mit dem Stillkissen los.

Inzwischen habe ich meine eigenen Tricks und Kniffe zum Stillen gefunden, aber das macht jede Frau automatisch, auch mit einem Baby, dass sie rausfindet, was ihr Kind mag und sich daran orientiert.

Du bist das wandelnde schlechte Gewissen

Ich glaube die größte Herausforderung ist es zu akzeptieren, dass du dich manchmal nur um ein Kind kümmern kannst. Ich kriege es wirklich gut hin, Tandem zu stillen. Auch wenn beide auf den Arm wollen und kuscheln im Bett, klappt das alles.

Aber es gibt Situationen, da kannst du dich nur um das eine kümmern und musst dann mit Worten oder anderen Gesten versuchen, sie ruhig zu bekommen. Und das zerrt an den Nerven. Du bist das wandelnde schlechte Gewissen. Und irgendwann denkst du, du wirst dem einen oder dem anderen nicht gerecht. Das ist ein mentales Ding, dass man akzeptiert, dass die Situation so ist.

Mir sagen es auch alle, “du machst das ganz toll!” Und das tut mir gut, wenn mir das jemand sagt und wenn ich von anderen höre, dass sie auch nur mit Wasser kochen.

Ich glaube dieses Neu-Mama-Typische, nicht nur bezogen auf Zwillingsmamas, ist dieses sich auch mal vom hohen Sockel runterholen. Zu akzeptieren, dass man nur ein Mensch ist, dass man auch mal einen schlechten Tag hat. Das man halt nicht alles kann und auch nicht immer alles perfekt läuft. Ich bin da schon ganz cool und gechillt, aber ich habe natürlich auch mal meine Momente.

Gibt es etwas, das du hättest anders machen können vor der Geburt deiner Kinder?

Ich hätte eher umziehen können. Die Wohnungssituation ist etwas, das ich unterschätzt habe, zwei Babys, die immer schwerer werden in den 5. Stock ohne Fahrstuhl zu tragen.

Ich habe inzwischen meine Kniffe, aber tatsächlich ist das meine größte Sorge, dass ich demnächst noch umziehen muss. Und eine schöne, bezahlbare Wohnung zu finden. Ansonsten gibt es rein gar nichts, dass ich bereue.

Gab es in der ersten Zeit Phasen, in denen du panisch oder ängstlich warst?

Ich hatte tatsächlich einen richtigen Panikanfall in der zweiten Nacht, in der ich wusste, dass ich schwanger bin. Da war ich bei einer Freundin, sie hat geschlafen, ich hab im anderen Raum geschlafen, und da war ich richtig hysterisch. Da wusste ich noch nicht mal, dass es Zwillinge sind, da wusste ich nur “Oh Gott, ich bin schwanger!” Oh Gott, hoffentlich geht das jetzt wirklich gut!

Und dann hatte ich auf der anderen Seite auch die Sorge schaffe ich das? Das war aber eigentlich nur die eine Nacht. In der habe ich dann aber auch alle Kriterien erfüllt von Hysterie.

Ging aber wieder. Ich habe mich dann selbst therapiert, erstmal Fenster auf, frische Luft. Ein paar Serien auf Netflix, atmen, Yoga und dann ging das auch wieder.

Ansonsten habe ich auch bis zum Schluss noch Angst gehabt, dass noch etwas passiert, dass es nicht gut ausgeht, obwohl ich auf der anderen Seite immer das Bauchgefühl hatte, dass es gut ausgeht. Ich habe mir immer gesagt “Ich schaff das und meine Jungs schaffen das bis zur 39sten Woche, sie sind gesund.” Trotzdem hatte ich immer Angst.

Emotional war ich einfach näher am Wasser gebaut, konnte bestimmte Sachen nicht mehr lesen oder nicht mehr angucken. Aber das war einfach, weil ich schwanger war.

Was hat dich besonders gefreut und überrascht, nachdem deine Söhne auf der Welt waren?

Erstmal natürlich, dass alles so super gelaufen ist.

Dann hatte ich kein so gutes Verhältnis zu meiner Mom. Dass das jetzt aber so gut mit uns klappt, ist toll. Das hat mich auch ein bisschen überrascht.

Dann hat gerade mein leiblicher Vater seine Enkel zum allerallerersten Mal gesehen. Und das ist auch toll. Es sind so kleine Momente.

Und für mich ist es manchmal so, dann gucke ich sie an und sie schlafen oder kuscheln, lachen mich an. Da trifft es mich immer noch so, “Ey, das sind deine. Das sind wirklich deine.”

Ich war nicht sturzverliebt in meine Zwillinge

Bei mir war es auch nicht so, sie sind geboren und bäm im Hinterkopf geht Musik an und love, love, love. So war es bei mir nicht.

Ich war erstmal wie erschlagen. Und ich habe sie auch relativ zeitnah im Kreissaal auf den Bauch bekommen, also den einen, den anderen hatte meine Freundin im Arm. Ich hatte zwar schon Tränen in den Augen, als sie dann da waren. Aber das war eher Erleichterung, nach dem Motto, es ist geschafft, ich hab’s wirklich geschafft, wir haben’s wirklich geschafft.

Ich habe auf den einschlagenden Blitz gewartet und der kam irgendwie nicht. Wir haben uns dann kennengelernt und das ging auch sehr schnell. Ich war nicht sturzverliebt, aber ich war ganz, ganz schnell verliebt. Es war dann auch ganz, ganz schnell, dass ich sie nicht wieder hergeben wollte.

Es war so kurios, bei mir selbst zu merken, dass dieses Crash-Boom-Bang, was du hörst oder dir im Fernsehen suggeriert wird, dass das bei mir nicht war. Dass es ein ganz leises Ins-Herz-Schleichen war – und ein Nie-Wieder-Loslassen. Das hat mich vielleicht überrascht.

Wer unterstützt dich im Alltag und in welcher Form?

Ich habe mir Babysitter organisiert. Eine, die regelmäßig am Tag kommen sollen, eine ist Springerin und die andere Not-Springerin. Im Prinzip sind’s eigentlich drei. Dann habe ich mir eine Putzhilfe und eine Haushaltshilfe organisiert. Darüber hinaus werde ich nochmal den Verein wellcome anschreiben. Mal gucken, was sich da noch so ergibt.

Für den allergrößten Notgroschen habe ich natürlich meine Eltern, die sind zwar zwei bzw. drei Stunden entfernt, aber wenn ich sagen würde, der Baum brennt, glaube ich schon, dass sie auch kommen würden bzw. ich jederzeit zu denen fahren kann.

Im Prinzip wuppe ich hier recht viel alleine. Ich weiß aber, ich habe hier Freunde, die ich auch mal anrufen könnte, wenn ich mal Hilfe brauche.

Glaubst du, dass es als Solomama schwieriger ist, eines Tages wieder einen Partner zu finden?

Ich habe eine Freundin, die mir gesagt hat “Das wird voll schwierig für dich, nochmal jemanden kennenzulernen”. Auf der anderen Seite habe ich einen Freund, der das total cool findet, wenn die Frau schon ein Kind hat, denn “Da muss man ja selber keins mehr machen!” Deswegen denke ich, man kann das so pauschal nicht sagen. Das kommt auf jeden selber an und auch, wie offen man in die Welt geht.

Bei mir war es so: Als ich mich dazu entschieden habe, ich mach das jetzt, ich geh den Solomama-Weg, hat das für mich einen unglaublichen Druck rausgenommen aus der Partnerschafts-Geschichte. Ich suche dann nicht mehr einen Mann und einen Papa, sondern ich suche nur noch einen Mann für mich.

Ich hatte dann auch Affären und One-Night-Stands, habe dann mein Liebesleben genossen, ohne mir Stress zu machen, Mister Right zu suchen. Mich hat das unglaublich entspannt, als der Entschluss gefallen ist, dass ich nicht den einen Typen finden muss, mit dem ich Big Love und Big Baby mache.

Und jetzt sage ich mir: Das nächste Jahr wird das nicht wirklich etwas werden, wüsste auch nicht, wo ich jemanden kennenlernen und wie ich erste Treffen machen sollte, außer im Fahrstuhl beim Kinderarzt. Aber danach bin ich da offen, warum auch nicht?!

Sag niemals nie. Ich glaube, es ist immer vom Typ abhängig und auch auf welche Männer du triffst. Es ist ja schon eine Ansage, wenn man als Mann von der Frau erfährt, dass sie sich einen Samenspender gesucht hat und ihren Kinderwunschs alleine durchgezogen hat.

Das spricht für eine starke, unabhängige Frau, und damit muss der Mann klarkommen.

Auf der anderen Seite hast du als Solomum niemals dieses Anhängsel, dieses Da-ist-der-Ex-noch-Irgendwo, der da noch irgendwo mit reingrätscht und mit dem man irgendwie klarkommen muss, weil es immerhin der Kindsvater ist. Das ist, finde ich, ein totaler Vorteil gegenüber “herkömmlichen” Alleinerziehenden.

Zumal es bei uns auch nie irgendwelchen Beef gibt, weil wir nie irgendeinen Ex-Partner haben, der immer eine Scheiße verzapft, mit dem wir uns aber blöderweise einig sein müssen, weil wir ja das Kind gemeinsam haben. Das empfinde ich als Vorteil, auch für zukünftige Beziehungen. Das ist aber Ansichtssache und muss jeder für sich selber entscheiden.

Wie viel Geld hast du insgesamt schätzungsweise für die Erfüllung deines Kinderwunsches ausgegeben?

Also, ich hatte vier Inseminationen, und dafür habe ich circa 200€ pro IUI ausgegeben, plus Medikamente. Dann hatte ich einen kompletten Durchlauf ICSI hinter mir, für den mit Medikamenten, Einlagerung, Sperma und Einlagerung ungefähr 6.000€ draufgegangen sind.

Dann habe ich noch laufende Kosten für Sperma, das in der Kryobank eingelagert ist und für das ich halb- bzw. vierteljährlich einen Beitrag zahle. Dann habe ich noch zwei kryokonservierte Embryos eingelagert, für die ich auch noch zahle.

Liebe Julie, vielen Dank für diesen ehrlichen Einblick in dein Leben als Solomama von Zwillingen!

Möchtest du mehr über Julie erfahren, kannst du ihr einfach bei Instagram folgen und ihr dort auch eine Nachricht schicken.

(Letztes Update 22. März 2023)

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